Der Verein Judo & Freizeit Leoben ist erst zweieinhalb Jahre alt und dennoch bereits Pionier in ganz Österreich. Als erstem Sportverein wird dem steirischen Klub am 11. Oktober im Rahmen des eigenen Judoturniers das "Spenden-Gütesiegel", verliehen von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder (KWT), überreicht.
"Unser Verein wurde in einer Zeit gegründet, als die Pleiten der Fußballklubs Sturm und GAK gerade in aller Munde waren. Und im Rahmen der so genannten Spendenaffäre wurde heiß diskutiert, wer wem etwas spenden darf, ohne es zu versteuern", erläutert Obmann Werner König. Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat dann ein Angebot eines potenziellen Sponsors. "Der hat mir angeboten, ich soll ihm eine Rechnung über 2000 Euro geben und 1000 würde ich tatsächlich bekommen", sagt König erbost.
Danach hat man beschlossen, den "gläsernen Verein" auszurufen. Judo und Freizeit Leoben wurde von einem Steuerberater geprüft. Die Buchhaltung wird ähnlich wie bei einem Unternehmen geführt. Ein zwölfseitiger Fragebogen musste ausgefüllt werden. Bedingung ist auch, dass die gesamte Finanzgebahrung öffentlich über die Vereinshomepage www.judo-leoben.at einsehbar sein muss. Die Einhaltung der Grundsätze Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit ist vorgegeben. Ebenso wie die Gewährleistung, dass der Spender (oder Sponsor) die Sicherheit hat, dass mit seinen Leistungen exakt das passiert, was ihm versprochen wurde.
König verspricht sich einiges von dem positivem Image, den sein Verein dadurch erhält. 193 Organisationen, bisher nahezu ausschließlich aus dem karitativen Bereich, haben das Gütesiegel bisher erhalten. Jetzt kommt ein Sportverein dazu.
Quelle: Kleine Zeitung